Volkstrauertag: Auf das Unrecht in der Welt reagieren

Anlässlich des Volkstrauertags hat Meckenbeurens Bürgermeisterin Elisabeth Kugel dazu aufgerufen, dass jeder mit seinem Wissen und seinen Möglichkeiten in seinem Umfeld etwas bewegen solle, was zur Linderung des Unrechts in der Welt, beitragen könne.

Zur Volkstrauerfeier im Rahmen eines Gottesdienstes in Brochenzell waren die Fahnenabordnungen der verschiedenen Musikvereine, der Feuerwehr, der Blutreitergruppen sowie der Soldatenkameradschaften aus Meckenbeuren, Kehlen und Brochenzell erschienen. Die Musikkapelle Brochenzell hat musikalisch den Gottesdienst begleitet.

Pfarrer Scherer erinnerte an die Versöhnungsgebete und Versöhnungskontakte zwischen den einstigen Feinden aus dem zweiten Weltkrieg. Er appellierte, Menschen des Friedens und der Versöhnung zu sein. Der Friede beginne im Herzen und im Zusammenleben.

Bürgermeisterin Elisabeth Kugel gab einen Rückblick über die Geschichte des Volkstrauertages, der 1922 von der Kriegsgräberfürsorge im Gedenken an den Gefallenen des ersten Weltkrieges eingeführt wurde und später von den Nationalsozialisten als Heldengedenktag begangen wurde. Stand bis zu den 80er Jahren die Erinnerung an die Opfer der Weltkriege im Vordergrund, so werde nun auch das derzeitige Unrecht in der Welt in den Blick genommen. Auch Deutschland sei nicht unbeteiligt, sei es durch Waffenexporte oder durch das Sehen und Geschehenlassen von Unrecht.

Auch Fanatismus führe zu Gewalt, in den vergangenen Jahrhunderten gab es auch Irrungen im Christentum.

Die Bürgermeisterin appellierte die Botschaft Jesus zu verinnerlichen, dazu zählten Toleranz, Barmherzigkeit, Feindesliebe und der respektvoller Umgang mit Andersdenkenden .

Jeder Volkstrauertag mache auf neue deutlich, dass Verantwortung gegenüber der Welt nicht abgegeben werden dürfe. Jeder und jede sei dazu aufgerufen, mit seinem Wissen und seinen Möglichkeiten etwas zur Linderung des Unrechts in der Welt beizutragen, betonte die Bürgermeisterin.

Positiv hob die Bürgermeisterin die Ökumene vor Ort sowie den wertschätzenden Schulterschluss zwischen den Kirchengemeinden und der Kommunalpolitik hervor.

Nach dem Gottesdienst legten die Bürgermeisterin und die Vertreter der Soldatenkameradschaften in der Kreuzkapelle einen Kranz nieder.

Dort erinnerte der Vorsitzende der Soldatenkameradschaft Brochenzell Eginhard Schön an die Gefallenen, aber auch an die Opfer von Rassenhass und Völkermord sowie an die Menschen, die aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe oder ihrer Rasse bedroht sind.

Wilhelm Amann

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